DBV ruft zur Teilnahme an öffentlicher Konsultation zum Greening auf
Kritik an Fragebogen der EU-Kommission wegen praxisfremder Ausrichtung
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat die Landwirte dazu aufgerufen, sich an der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission über ihre Erfahrungen mit dem Greening im ersten Jahr der Umsetzung der EU-Agrarreform zu beteiligen.
Bis zum 8. März 2016 sollten möglichst viele Praktiker den Fragebogen auf der Homepage der EU-Kommission beantworten. Die Brüsseler Behörde will nach eigenen Angaben auf dieser Grundlage im ersten Halbjahr 2016 erste Ansätze zur Vereinfachung und Entbürokratisierung des Greening vorstellen. Der DBV hatte sich in den letzten Monaten bereits mehrfach mit wichtigen Entbürokratisierungsvorschlägen an EU-Agrarkommissar Phil Hogan gewandt und bekräftigt, dass die Vereinfachungen auch tatsächlich bei den Landwirten ankommen müssen.
Der insgesamt 24-seitige Fragebogen der öffentlichen Konsultation sei allerdings kompliziert ausgefallen und gehe zum Teil an den eigentlichen Problemen vorbei. Umfang und Struktur des Fragebogens ließen befürchten, dass zu wenig EU-Bürger und insbesondere Landwirte zur Teilnahme an der Konsultation animiert werden, schrieb DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken dem Generaldirektor Landwirtschaft der EU-Kommission, Jerzy Bogdan Plewa. Die deutschen Landwirte hätten ein großes Interesse an einer „praxistauglichen, einfachen und unbürokratischen Umsetzung des Greening“. Bereits im ersten Greening-Jahr 2015 hätten sie erfolgreich eine Reihe von produktionsintegrierten Maßnahmen auf über einer Millionen Hektar Ackerfläche ergriffen, um die Artenvielfalt zu erhalten, die landwirtschaftlichen Flächen schonender zu bewirtschaften und den Boden das ganze Jahr über bedeckt zu halten, betonte Krüsken. Hierzu zählen besonders der Anbau von Grasuntersaaten, Zwischenfrüchten sowie Eiweißpflanzen wie zum Beispiel Klee, Ackerbohnen oder Luzerne.
Doch die zahlreichen, viel zu komplizierten und uneinheitlichen Vorgaben behinderten ein stärkeres Anlegen von streifenförmigen Greeningflächen entlang von Gewässern, Weg- und Waldrändern. Hier bestehe Verbesserungs- und Entwicklungspotenzial. Ebenso hätten die Auslegungen des Europäischen Gerichtshofes und der EU-Kommission zu großem Unverständnis und Kritik bei den Landwirten geführt, so dass eine Klarstellung im Rahmen der EU-Verordnungen dringend erforderlich sei, forderte Krüsken im Schreiben an Generaldirektor Plewa. Trotzdem und gerade deshalb hält es der Bauernverband für wichtig, dass möglichst zahlreiche Landwirte ihre praktischen Erfahrungen mit dem Greening aus dem ersten Jahr nach der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im Rahmen der öffentlichen Konsultation zum Ausdruck bringen.
Die Teilnahme an der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission zum Greening ist hier möglich >>
Quelle: Deutscher Bauernverband