Trockenheit sorgt für geringere Erträge

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Trockenheit sorgt für geringere Erträge

Regionalbauernverband Kurhessen e. V.
Veröffentlicht von RBV in Ernte · Donnerstag 13 Aug 2015
Tags: Erntegespräch

Erntegespräch 2015 am 11.08.2015 in Gudensberg

Trockenheit sorgt für geringere Erträge

Der Hessische und der Regionalbauerverband Kurhessen informierten beim gemeinsamen Erntegespräch auf dem Betrieb Scherb in Gudensberg über den Verlauf der Erntekampagne 2015

„Insgesamt stellt sich das Jahr 2015 als ein sehr trockenes Ackerbaujahr mit geringen Niederschlägen über die gesamte Vegetationsperiode dar", eröffnete der Präsident des Hess. Bauernverbandes, Herr Friedhelm Schneider, die gemeinsame Runde.
Trotz der nassen und damit schwierigen Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst 2014 sorgte der ausgesprochen milde Winter für einen frühen Wachstumsstart der meisten ldw. Kulturen. Von März bis Ende Juni bereitete jedoch eine lang anhaltende Trockenperiode den Landwirten Probleme. Für den Zeitraum November 2014 bis Anfang August 2015 dokumentierte die Wetterstation in Fritzlar eine Niederschlagsmenge von ca. 325 Liter/m 2 und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Mittel von ca. 470 Liter/m 2. Nach Daten von Frank Käufler, RBV Arbeitskreis Ackerbau
zeigten sich die Niederschlagsdefizite insbesondere in den Monaten Februar, wo es lediglich 50 % der sonst üblichen Menge regnete sowie Mai und Juni, wo gerade einmal ein Drittel im Vergleich zum  Durchschnitt der letzten fünf Jahre gefallen ist.

Ganz anders als im letzten Jahr konnte die Ernte 2015 zwar aufgrund der trockenen Bedingungen zügig und ohne großartige Unterbrechungen eingefahren werden, so dass die Getreideernte in der Region Schwalm-Eder weitestgehend abgeschlossen ist. Allerdings führte die anhaltende Trockenheit und extreme Hitzeperiode im Juli zu einer viel zu frühen Abreife des Winterweizens mit Ertragseinbußen in Abhängigkeit des Standortes von bis zu 30 % gegenüber dem Vorjahr, so Schneider. Ebenso die Ernte des Winterraps hat unter den trockenen Bedingungen gelitten und fällt in diesem Jahr unterdurchschnittlich aus. Bei der Wintergerste sind die Erträge zum Teil besser ausgefallen als aufgrund der langanhaltenden Trockenheit zunächst befürchtet.

Kreislandwirt und Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Kurhessen, Herr Adolf Lux ergänzt, dass besonders im diesjährigen Erntejahr die Spannweite der Erträge sehr groß ist und in Abhängigkeit von Witterung, Standortbedingungen und Bodenqualität in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Sorge bereitet nach wie vor das Grünland, als die Futtergrundlage für rinderhaltenden Betriebe. Nach einem geringen ersten Grünlandschnitt konnten die Grünflächen aufgrund der fehlenden Niederschlagsmengen kaum noch Wachstum generieren. Die extreme Trockenheit und sengende Hitze ließ Standorte z. T. gänzlich austrocknen, wodurch Futterengpässe zu befürchten sind.  

Vorsitzender Lux fasst schließlich zusammen, dass von einer unterdurchschnittlichen Ernte gesprochen werden kann deren Erträge und Qualitäten zwar die pessimistischen Vorernteerwartungen z. T. übertrafen, allerdings aufgrund der langanhaltende Trockenheit über die ges. Vegetationsperiode bis hin zu extremen Hitzeperiode im Mai-Julie vor allem an Standorten mit geringerer Bodenqualität erhebliche Ertragseinbußen von einzelbetrieblich bis zu ca. 30 % verursachten.

Die Erlössituation an den Getreide- und Rapsmärkten trübt sich hingegen weiter ein und belastet die landw. Betriebe zusätzlich bei einem vergleichsweise geringeren Erzeugerpreisniveau, welches sich nicht nur auf die Getreidemärkte beschränkt, sondern ebenso für die Betriebszweige Milchvieh- und Schweinehaltung vorherrscht.
  
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Bild:
von links: Herr Reinhard Rudolph, stellv. Vorsitzender RBV Kurhessen; Herr Adolf Lux, Vorsitzender RBV Kurhessen.; Herr Thomas Scherb, Landwirt; Herr Dr. Bernd Wenck, Geschäftsführer RBV Kurhessen Geschäftsstelle Homberg; Herr Friedhelm Schneider, Präsident HBV; Herr Ralf Desel, Geschäftsführer RBV Kurhessen Geschäftsstelle Hofgeismar



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